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Weit mehr als "Super-Mutter-Quatsch"

„Eine Erdbeere, bitte!“ Ganz ehrlich: Ich habe Babyzeichen lange für Super-Mutter-Quatsch gehalten – bis ich sie zum ersten Mal live sah. Ein 15 Monat alter Freund meines Sohnes erklärte uns mit seinen Händchen, dass das »FLUGZEUG« am »HIMMEL« LAUT und das MOTORRAD an der Straße HEISS sei. Ich war platt.

Wenig später hatte auch mein Sohn seine ersten Zeichen gelernt und es war nicht nur gut für uns beide – es war gut für alle, die mit dem Kind zu tun hatten. Denn jetzt konnte nicht nur ich seine Gesten und sein Gebrabbel erraten, sondern seine Babyzeichen halfen auch allen anderen, sich mit ihm zu verständigen.

Seitdem sind Babyzeichen fester Teil der Ausbildung und Elternkurse im Artgerecht Projekt. Denn sie erleichtern Kommunikation, Interaktion und damit die Bindung und Bedürfnisorientierung in der Erziehung. Klingt abstrakt? Fand ich auch. Bis mein Sohn eines Nachmittags mit anderthalb Jahren auf dem Arm seiner Großmutter nach Hause kam, das Gesicht rotverschmiert und glücklich. »Wo wart ihr denn?« fragte ich. Meine Mutter strahlte mich an: „Er war total quengelig und ich dachte schon, ich müsste ihn dir zurückbringen. Aber dann hat er das Zeichen für Erdbeere gemacht und wir haben Erdbeeren gekauft - seitdem war alles gut!“ Danke Vivian und danke der Zwergensprache für die unermüdliche Arbeit – und Eure praxisnahen Bücher!“

Nicola Schmidt, Spiegel Bestseller-Autorin für Erziehungsratgeber zur frühen Kindheit, Bloggerin für bedürfnisorientiertes Elternsein, Wissenschafts-Journalistin, Gründerin des Artgerecht Projektes zum Attachment Parenting

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