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Erzieherin

Babyzeichen immer noch nützlich auch mit großen Kindern

Obwohl unsere vier Kinder zwischen 3 und 11 Jahren alle einwandfrei sprechen und theoretisch auch gut hören ;-), ist die Zwergensprache immer noch ein Teil unserer Kommunikation. So ergab sich neulich folgende Geschichte:

Mein Mann hatte im Homeoffice einen Termin und während ich unsere Martha (5 Jahre) vom Kindergarten abholte, kam die Grundschülerin Emma nach Hause und saß bereits am Küchenfenster, als wir mit den Rädern in unsere Einfahrt fuhren. Ich hatte mich auf etwas anderes konzentriert und deshalb nicht mitbekommen, dass Emma am geschlossenen Fenster gebärdet hat. In der Garage angekommen zeigte mir Martha dann, was Emma für eine Gebärde gemacht hat, und fragte mich, was sie damit meint. Ich musste etwas lachen auf Grund der spontanen Flüsterpost per Zeichen und erklärte ihr dann, dass der *Papa* (mit den Fingerspitzen aufs Kinn klopfen) noch *arbeitet* (die eine Faust klopft auf die andere Faust) und Emma uns daran erinnert, deshalb etwas leise zu sein. Sehr praktisch :-)!

Autorin: Lucia Schneider, Zwergensprache im Landkreis München, Erzieherin

Kita-Eingewöhnung mit Babyzeichen erleichtert

Ich war als Sprachfachkraft in einer Kindertagesstätte tätig. Dadurch war ich häufig in allen Gruppen unterwegs. An diesem Morgen war ich bei den Jüngsten mit dabei. Ein kleiner Junge war erst wenige Tage da und Tränen liefen ihm übers Gesicht. Es fiel ihm schwer, ohne Mama in der Gruppe zu sein. Ich nahm ihn auf den Arm und fragte ihn, ob wir Musik anmachen wollen und zeigte dazu das Zeichen für Musik. Er lauschte dann der Musik, hörte auf zu weinen und zeigte doch tatsächlich sofort das Zeichen "Musik".
Immer, wenn ich wieder diese Gruppe betrat und dieser kleine Junge mich erblickte, zeigte er Musik.
Auch den anderen Erzieherinnen seiner Gruppe zeigte er nun, wenn er traurig war, dass er Musik hören möchte und die Tränen trockneten schnell beim Musik hören.
Er liebt Musik und das Zeichen dafür :-).

Autorin: Katharina Morgenstern, Zwergensprache in Stolpen und Löbau, Regionalleiterin für Sachsen, Heilpädagogin, AOK Plus Partnerin