Vor dem Mittagsschlaf sitzt unsere Tochter manchmal in ihrem Bett und schaut mich mit großen Augen an. Ich frage sie, mit dem Babyzeichen, „was“ sie noch braucht vor dem „Schlafen“? Und sie zeigt mir „Buch“. Ich gebe ihr das Buch, das sie eben davor noch beim Wickeln betrachtet hat und sie schaut es noch kurz an. Dann macht sie es zu, gibt es mir und verlangt nach ihrer „Milch“. Sie konnte mir so noch mitteilen, dass sie das Buch noch kurz ansehen wollte und dann erst bereit war zum Schlafen. Alles ohne Nörgeln oder Quengeln. Total angenehm und entspannt für uns beide.
Autorin: Viktoria Schartmüller, Zwergensprache Kursleitung in Urfahr-Umgebung, Elementarpädagogin,
Bild: Andrea Gruber, Zwergensprache und Dunstan Babysprache Kursleitung aus Linz
Kann ich schon Zeichen einem Säugling zeigen? Das ist eine häufige Frage, die mich Eltern in der Schwangerschaft fragen.
Ich finde – JA! Auch mit einem Neugeborenem auf Augenhöhe kommunizieren.
Ich mache bereits eine weitere persönliche Erfahrung mit Zeichen ab der Neugeborenen-Zeit. Mein 2. Sohn wurde gerade 3 Monate alt und bekommt bereits Babyzeichen ab Geburt gezeigt.
Diese sind: Milch/stillen, schlafen/müde, Pipi, Töpfchen, wickeln/Windel, singen/Musik und Mama
Seit einigen Tagen merke ich nun wie mein Sohn die Zeichen registriert und wahrnimmt. Das sehe ich anhand seiner Augen - er hält Blickkontakt zu mir, ich rede mit ihm und zeige das Zeichen. Dann sieht er kurz auf meine Handbewegung und ist wieder mit mir in Blickkontakt. Oft gibt er danach sogar eine Reaktion von Lauten oder Bewegung zurück. Total spannend und schön! Das zeigt mir – wir beide sind in Kommunikation. Ich sehe ihn und wir „reden“ darüber was als nächstes passiert.
Und das sind alles Dinge, die dauernd passieren. Ständig wickeln bzw. abhalten, stillen, schlafen etc. Also kann man hier wunderbar die ersten Zeichen einfließen lassen und in „Übung“ kommen bzw. die eigene Aufmerksamkeit schulen. Denn bald werden es noch mehr Zeichen und das ein oder andere kommt vom Baby bestimmt bald zurück.
Wenn auch du Zeichen zeigen magst, dann merke dir: Dein Säugling wird die Zeichen nicht sofort zurück zeigen. Nur, wenn du dran bleibst und es deinem Kind immer wieder im Alltag anbietest, wird dein Kind, wenn es motorisch soweit ist, die Zeichen zurück zeigen.
Wie kommst du nun an die Zeichen, wenn du noch nicht in einem Kurs warst? Einen Eltern-Kind-Kurs besucht man i.d.R. erst ab einem Alter von 6 Monaten. Wenn du schon vorher mit Zeichen starten willst, dann besuche einen Workshop oder hole dir die Fachliteratur von Vivian König oder lade dir die Zwergensprache App herunter. Hier hast du Inspiration genug.
Und merke dir, viel brauchst du am Anfang gar nicht. Eine Handvoll Zeichen ist vollkommen ausreichend. Sobald dein Kind alt genug ist, besuche auf jeden Fall einen Zwergensprache Kurs in deiner Nähe. Denn dein Kind will schon bald viel mehr Zeichen, um sich mitzuteilen und die Welt zu entdecken.
Viel Spaß dabei wünscht Dir Deine Carolin.
Autorin: Carolin Schiel, Zwergensprache Kursleitung Baden-Baden, Mama von drei Kindern, 10 & 3 Jahre und Säugling 3 Monate alt, alles Babyzeichenkinder, Regionalleiterin für Baden-Württemberg, Dunstan Babysprache Kursleitung, artgerecht Coach