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Zeichen

"Mit dem Essen spielt man nicht"

Falsch! Mit dem Spiel "Finde die Glücksnudel" wird der in vielen Familien täglich herrschende Kampf ums Essen in ein lustiges Spiel verwandelt. Außerdem kannst Du auf unterhaltsame Art und Weise die Zeichen für "Nudel", "Tomaten", "essen", "wo" und "Löffel" üben. Wie das geht?

Du brauchst unterschiedliche Nudelarten je nach der Vorliebe Deiner Familie: Makkaroni, Penne, Spirali, Farfalle, egal was Euer Herz begehrt. Du kochst die Nudelsorte Deiner Wahl, beispielsweise Spiralnudeln und wirfst vor dem Kochen 1 Stück einer anderen Sorte dazu, zum Beispiel 1 Penne. Wer beim Essen die Penne-Nudel findet, ist der Glückspilz und darf sich etwas wünschen oder bekommt etwas, was vorher ausgemacht wurde. Etwa die letzte Schale vom Pudding, der noch da ist.

Auf diese Weise schlägst Du viele Fliegen mit einer Klappe, denn Dein Kind:

  • wird ruhig sitzen bleiben und sich aufs Essen konzentrieren
  • in vielen Fällen mehr essen als sonst und das ohne große Diskussion
  • wird lernen, seine Augen ganz bewusst einzusetzen, denn es nimmt anders wahr, wenn es bewusst etwas sucht und es sucht dann bewusst, wenn es der Gewinner sein möchte.

Deshalb empfiehlt es sich gerade am Anfang, die Glücksnudel unten im Schüsselchen Deines Kindes zu verstecken, denn wenn Dein Kleines häufig (aber nicht immer) der Gewinner ist, wird es nach und nach lernen, sich die Zeit zu nehmen, genauer hinzusehen - eine Fähigkeit, die viele Kinder in der schnelllebigen Welt von heute verloren haben, die aber für den zukünftigen Schulerfolg so wichtig ist!

Viel Spaß beim Spielen und Gebärden!

 

Autorin: Simone Kostka, Zwergensprache Kursleiterin in Wien & Länderleitung für Österreich, Mamalogin, Lerncoach für Legasthenie, Dyskalkulie, Aufmerksamkeitsdefizite, Dipl. Lerndidaktikerin, Brain-Gym Kinesiologin, Buch- und Blogautorin

Babyzeichen bescheren unheimlich viele Schmunzelmomente

Zusammen schmunzeln zu können, ist etwas Wunderschönes – sei es als Elternpaar über seinen Nachwuchs oder die Geschichten, die der Alltag so schreibt. Schon die Kleinsten verblüffen uns immer wieder mit ihrer unerwarteten Kombinationsgabe, ihren Fragen oder zauberhaften Einblicken in ihre Gedankenwelt. Daran teilhaben zu können, ist jedes Mal ein kleines Fest. Gönnt Euren Kindern daher die Babyzeichen und Euch diese geschenkten, fröhlichen Momente, die damit von klein auf möglich werden.

Für uns ist es ein Geschenk, wenn diese Freude auch mit anderen geteilt wird. Deshalb an dieser Stelle einmal ein ganz großes, dickes Dankeschön an all die freigiebigen Kursfamilien und Zwergensprache KollegInnen, die uns an ihren persönlichen Schmunzelmomenten mit Babygebärden haben teilhaben lassen! Diese herzigen Einblicke teilen wir gern mit Euch jedes Wochenende auf unseren Social Media Kanälen bei Instagram und Facebook. Folgt uns dazu gern und schmunzelt regelmäßig mit:

https://www.instagram.com/zwergensprache/

https://www.facebook.com/Zwergensprache

Die Geschichten geben Eltern auch immer wieder neue Inspirationen, für was sich kleine Leute tatsächlich so alles interessieren und begeistern und welche Zeichen der Kommunikation dabei auf die Sprünge helfen. Viel Spaß beim Schmökern!

Autorin: Vivian König, Zwergensprache Gründerin und Ausbilderin, Länderleitung für Deutschland, Buchautorin, Leipzig

Babyzeichen immer noch nützlich auch mit großen Kindern

Obwohl unsere vier Kinder zwischen 3 und 11 Jahren alle einwandfrei sprechen und theoretisch auch gut hören ;-), ist die Zwergensprache immer noch ein Teil unserer Kommunikation. So ergab sich neulich folgende Geschichte:

Mein Mann hatte im Homeoffice einen Termin und während ich unsere Martha (5 Jahre) vom Kindergarten abholte, kam die Grundschülerin Emma nach Hause und saß bereits am Küchenfenster, als wir mit den Rädern in unsere Einfahrt fuhren. Ich hatte mich auf etwas anderes konzentriert und deshalb nicht mitbekommen, dass Emma am geschlossenen Fenster gebärdet hat. In der Garage angekommen zeigte mir Martha dann, was Emma für eine Gebärde gemacht hat, und fragte mich, was sie damit meint. Ich musste etwas lachen auf Grund der spontanen Flüsterpost per Zeichen und erklärte ihr dann, dass der *Papa* (mit den Fingerspitzen aufs Kinn klopfen) noch *arbeitet* (die eine Faust klopft auf die andere Faust) und Emma uns daran erinnert, deshalb etwas leise zu sein. Sehr praktisch :-)!

Autorin: Lucia Schneider, Zwergensprache im Landkreis München, Erzieherin

Babyzeichen-Schnuppervorträge in Erzieherausbildung

Die Zwergensprache hatte im Januar die Gelegenheit ein paar Schnuppervorträge an der Aliceschule in Gießen – Fachschule für Sozialwesen - zu gestalten. In der Erzieherausbildung haben die angehenden Erzieher:innen in den verschiedenen Bereichen ihrer pädagogischen Möglichkeiten schon das ein oder andere Mal die Gelegenheit gehabt, mit Gebärden in Berührung zu kommen. Die einen im Krippenalltag oder im Kindergarten mit Flüchtlingskindern und bilingualen Kindern, die anderen in Werkstätten oder an Förderschulen. Das hat bei den jungen Erzieher:innen die Neugier geweckt. Unterstützt von einer engagierten Lehrerin aus dem Fachbereich Sozialpädagogik, wurde eine Kollegin aus dem Hessen-Team der Zwergensprache gebeten, eine Einheit zu dem Thema der präverbalen Gebärden zu gestalten. Da wir uns im Zwergensprache immer freuen, wenn wir unser Wissen und unsere Freude an der Kommunikation mit den Kleinsten teilen können, wurde die Zwergensprache tatsächlich in Gießen vorgestellt und alle hatten großen Spaß daran, ihr eigenes Wissen mit den neuen Informationen zu bündeln und etliche Zeichen z.B. beim Lesen von Bilderbüchern auch gleich gemeinsam auszuprobieren.

 

Autorin: Marina May, Zwergensprache Kursleiterin in Marburg und Gießen, Tagespflegeperson, Gebietsleiterin für Hessen und Rheinland-Pfalz

Badespaß im Herbst

Egal ob Herbst, Winter, Frühling oder Sommer bei mir ist in der zweiten Zwergensprache-Stunde immer Badespaß angesagt. Ich habe eine kleine durchsichtige Box dabei und bin mit Wasser und Geschirrtuch ausgestattet. Die Box wird ca. 1 cm mit Wasser gefüllt, die Enten dürfen Baden gehen und dann bekommt jedes Kind eine nasse Ente von mir in die Hand "gesetzt". Da kann man super die Zeichen nass, Ente und baden machen und die Aufmerksamkeit der Kinder hat man mit 90% - die der Mamas / Papas übrigens auch, aber da steht eher das Wasser im Mittelpunkt ;-).

Autorin: Sandra Fasching, Zwergensprache in Hollabrunn und Horn, Regionalleiterin für Niederösterreich Nord/West, Kindergartenpädagogin

Besser eindeutige Gesten statt Wutanfälle

Immer wieder kommen schöne Geschichten von ehemaligen Kursteilnehmern bei uns an. Das freut uns sehr und diesen aus der vermeintlichen Trotzphase möchten wir gern mit Euch teilen.

Mama Stefanie berichtet Ihr Aha-Erlebnis aus dem Kinderturnen:

„Heute hatte ich mal wieder ein schönes Babyzeichen Erlebnis: Wir waren beim Turnen. Am Ende ist meine Tochter (1,5 Jahre) immer ziemlich kaputt. Heute fing sie an zu meckern, ich habe vorgeschlagen nochmal zu rutschen. Sie wollte aber nicht. Ich habe sie gefragt, ob sie nochmal klettern möchte? Wollte sie auch nicht. Bei der Frage, ob sie schaukeln will, ließ sie sich auf den Boden fallen und wollte grade losbrüllen. Ich dachte, sie wäre einfach nur kaputt. Hab mich gebückt, ihr gesagt, dass sie zu mir schauen soll und mit Zeichen gefragt: "Was möchtest du?". Ich habe damit gerechnet das sie "Arm" sagt, weil sie kuscheln will. Da lag ich aber weit daneben. Sie zeigte "Wasser" und dann "trinken". Die Arme hatte einfach riesigen Durst. Sie hat dann getrunken und mit bester Laune weitergespielt.
Ich weiß nicht, wie viele Trotzanfälle wir dank der Zeichen umgehen können. Andere Kinder werden in den Gruppen oft sauer, weil sie sichtlich nicht verstanden werden. Unsere Kleine kann sich mit ihren mittlerweile über 60 Gebärden richtig gut mitteilen. Dafür sind wir der Zwergensprache dankbar!“

 

Autorin: Claudia Spelz, Zwergensprache Kursleitung in Oberhausen und Essen, Regionalleiterin für NRW, Dunstan Babysprache Kursleitung, Sozialpädagogin

Ein Spaziergang voller Babyzeichen-Entdeckungen

Ein Spaziergang ist nicht nur wohltuend, sondern auch eine großartige Gelegenheit, Babyzeichen spielerisch anzuwenden. Während Ihr gemeinsam Zeit verbringt und die Natur erkundet, ergeben sich viele Momente um mit eurem Baby zu kommunizieren und die Welt mit Kinderaugen zu betrachten.

Stell Dir vor, Dein Baby zeigt mit strahlenden Augen auf eine Blume. Dabei zeigst Du ihm das Zeichen für "Blume" und schon entsteht eine kleine Unterhaltung über die Wunder unserer Welt. Wie viele lassen sich wohl noch entdecken?

Wenn die warmen Sonnenstrahlen durch die Bäume scheinen, zeige Deinem Kind das Zeichen für "Sonne" und lassen es die Wärme spüren. Die Verbindung zwischen dem Zeichen und dem Gefühl der Sonnenstrahlen verstärkt das Verständnis und das Bewusstsein für die Welt, die wir mit allen Sinnen erfahren dürfen.

Hörst Du das Zwitschern der Vögel? Zeige die Gebärde für "Vogel" und lauscht gemeinsam. Dein Baby lernt schnell, dass dieses Zeichen mit dem fröhlichen Gezwitscher verbunden ist und versucht vielleicht sogar, die Geräusche nachzuahmen.

Ein gemeinsames Abenteuer der Entdeckung!

Beim Spazieren kann jeder Schritt zu einem kleinen Abenteuer werden. Dein Baby beobachtet aufmerksam die Welt und ist gespannt darauf, neue Zeichen zu entdecken und mit Dir zu teilen. Du wirst staunen, was Dein Kind alles in der Welt entdeckt. Hier ein Krabbeln, da ein Rascheln – alles ist aufregend und lädt zum Erkunden ein. Für Euch als Eltern wird der Spaziergang zu einem besonderen Erlebnis. Ihr seht die Natur mit den Augen Eures Babys und nutzt die Zeichen, um es in die Schönheit der Welt einzuführen.

Übrigens sind bewusst und kindgeleitete Momente ohne Ziel und Termindruck wertvolle Bindungszeiten, die die Bedürfnisse nach Verbundenheit und Autonomie erfüllen.

 

Autorin: Johanna Berktold, BA, Sozialarbeiterin und Sexualpädagogin im Familienzentrum, Kursleiterin für Zwergensprache und Dunstan Babysprache in Dornbirn, Vorarlberg (AT)

 

Enna und der Vogel - oder: „Wenn’s mal länger dauert“

Eine der schönsten Zwergensprache-Geschichten im vergangenen Jahr habe ich mit Enna erlebt. Enna und ihre Mutter kamen zur mir in die Parens-Gruppe (ähnlich PEKiP), da war sie etwa 3 Monate alt. Ich habe mich natürlich gefreut, dass die beiden sich, trotz anfänglicher Skepsis, auch zum nächsten Zwergensprache-Kurs angemeldet hatten. Enna war jedoch ein ganz spezieller Fall. Die Mama hat begeistert zu Hause gebärdet und war wirklich fleißig dabei. Umso frustrierender, dass Enna auch nach dem Anfängerkurs noch kein Zeichen zeigte. So ging es in die Fortgeschrittenengruppe. Enna machte … nichts.

Ich habe es selbst beim gemeinsamen Picknick erlebt: sie drückte mir die Brotdose in die Hand und sah mich mit großen Augen an. Ich fragte/zeigte: „Enna, möchtest du essen?“

Große Augen, starrer Blick. Ich dachte, das gibt es doch nicht, sie sitzt das einfach aus! Auch nach mehrfachem fragen/zeigen – keine Regung. Als wolle sie mir sagen: du hast die Dose in der Hand und ich gucke dich mit großen Augen an: du weißt schon was ich will!
Die Mutter bestätigte: so geht das auch zu Hause. Aber egal, die Kurse sind lustig, sie kommt auch weiterhin. Zeichen hin oder her.

Am vorletzten Treffen im Fortgeschrittenenkurs kamen Enna und Mama in den Kursraum: „Ich muss euch was erzählen! Ich hatte die Schnauze voll, ehrlich. Vor ein paar Tagen habe ich aufgegeben. Wir saßen zusammen am Tisch und ich sagte meinem Mann, dass jetzt Schluss sein. Kein Zeichen würde ich mehr machen. Ich will nicht mehr, es stresst mich, es frustriert mich und Enna macht sowieso nix! In dem Moment schaute Enna mich an, dann meinen Mann und dann aus dem Fenster und zeigt das Zeichen für Vogel!“

Eine Geschichte für alle Eltern, die viel Geduld brauchen - oder eben: wenn's mal länger dauert :-).

Autorin: Britta Schraad, Zwergensprache in Osnabrück und Vechta

Hol Dir 20 praktische Zwergensprache Alltagshacks!

Im Rahmen unserer 20-Jahre-Jubiläums-Aktionen gibt es diesen Monat die Top 20 Babyzeichen Alltagshacks für Euch!

Lass Dich von unserer Zusammenstellung inspirieren, wie und wann Du Kindergebärden am besten in Eurem Tag unterbringen kannst, woran die Kleinsten viel Freude haben und dadurch ins Zeigen kommen.

Entdecke außerdem die Kraft der Rituale, überbrücke Wartezeiten sinnvoll und umschiffe mit Babyzeichen elegant die Alltagshürden oder holprige Übergänge.

20 Zwergensprache Alltagshacks 2024 Seite 1Diese praxisnahen 20 Top-Empfehlungen haben wir in unserem Zwergensprache KursleiterInnen-Netzwerk gesammelt. Sie sollen Euch ganz viel Gebärden-Anwendungsspaß bringen!

Damit Du mit Deinem Kind mit Freude, frischen Ideen und abwechslungsreichen Beschäftigungstipps ins fröhliche Zeichen zeigen starten kannst und dann auch im Baby- und Kleinkindalltag erfolgreich dranbleibst.

Wir wünschen Euch gemeinsam viele schöne Babyzeichen-Momente auf Eurem individuellen Weg!

Hol Dir hier Dein Handout im Download zu unseren erprobten Alltagshacks und schau, was davon Euren Gebärdenalltag ab sofort bereichern könnte:

 

Autorin: Vivian König, Gründerin und Geschäftsführerin der Zwergensprache GmbH, Ausbilderin für Babyzeichensprache und Dunstan Baby Language, Autorin, Leipzig

How to baby - Podcast Interview

In der Folge Nr. 162 von Petra Rusos Podcast "How to baby" geht es um die Babyzeichensprache. Simone Kostka - unsere Regionalleiterin für Österreich - erklärt darin, wie Babyzeichensprache funktioniert und welche Vorteile sie für Eltern und Kinder bringen kann. Babys verstehen schon pränatal Mamas Sprache. Aber es wird nach der Geburt noch dauern, bis sie verständliche Antworten geben können. Sobald Babys jammern, suchen Jungeltern nach Gründen und raschen Lösungen. Und hier kommen die hilfreichen, einfach zu meisternden Babygebärden ins Spiel. 
Simone erläutert: „So einfach wie winken oder klatschen sind viele andere Handzeichen basierend auf der Gebärdensprache auch. Wenn du deinem Kind diese Zeichen regelmäßig zeigst, kann es sie nachahmen."

In den Zwergensprache-Kursen vermitteln wir einfache Handzeichen, welche die Verständigung von klein auf ganz spielerisch ermöglichen. Im Anfängerkurs sind dies etwa 80 bis 100 Zeichen verpackt in Lieder, Reime, Kniereiter und Spiele. Im Fortgeschrittenenkurs nochmals so viele, so dass sich jeder herrauspicken kann, was für seinen Alltag und die Interessen seines Kindes individuell am besten passt.

Hier kannst Du diese Podcast-Folge anhören:

How to baby - Folge 162 Babyzeichensprache

 

 Autorin: Simone Kostka, Zwergensprache Kursleitung in Wien und Länderleiterin für Österreich, Autorin, Lerncoach (Legasthenie, Dyskalkulie, Aufmerksamkeitsdefizite) und Lernfördertrainerin nach EGBNV sowie diplomierte Lerndidaktikerin, Brain-Gym Kinesiologin

Kita-Eingewöhnung mit Babyzeichen erleichtert

Ich war als Sprachfachkraft in einer Kindertagesstätte tätig. Dadurch war ich häufig in allen Gruppen unterwegs. An diesem Morgen war ich bei den Jüngsten mit dabei. Ein kleiner Junge war erst wenige Tage da und Tränen liefen ihm übers Gesicht. Es fiel ihm schwer, ohne Mama in der Gruppe zu sein. Ich nahm ihn auf den Arm und fragte ihn, ob wir Musik anmachen wollen und zeigte dazu das Zeichen für Musik. Er lauschte dann der Musik, hörte auf zu weinen und zeigte doch tatsächlich sofort das Zeichen "Musik".
Immer, wenn ich wieder diese Gruppe betrat und dieser kleine Junge mich erblickte, zeigte er Musik.
Auch den anderen Erzieherinnen seiner Gruppe zeigte er nun, wenn er traurig war, dass er Musik hören möchte und die Tränen trockneten schnell beim Musik hören.
Er liebt Musik und das Zeichen dafür :-).

Autorin: Katharina Morgenstern, Zwergensprache in Stolpen und Löbau, Regionalleiterin für Sachsen, Heilpädagogin, AOK Plus Partnerin

Lieblingszeichen "WO?" - Für was, warum, wieso?

„Wo“, war das Lieblingszeichen von meinem Sohn Samuel und ist auch ein sehr beliebtes Zeichen in meinen Zwergensprache Eltern-Kind-Kursen, da auch unser Begrüßungslied das Zeichen "WO" beinhaltet.

Prinzipiell kann man mit Kindern den ganzen Tag auf der Suchen nach etwas sein. Man kann vieeeele Sachen verstecken und sich immer wieder mit dem Handzeichen dazu fragen „WO“ es nur hin ist. Am meisten lieben die Kinder es, sich selbst oder die Mama / den Papa zu verstecken und guck-guck da zu spielen!

Hierzu eignet sich super ein Chiffontuch, da die Kinder damit immer noch sehen können, was um sie herum passiert.

So starten wir auch fröhlich in jede Babykursstunde mit dem "Wo-Lied" und dem Zwergensprache Teddybären sowie der Begrüßung aller Kinder.

Es ist immer wieder schön, von den Kurseltern dann zu hören, wie viele der Kleinen diese intuitive Gebärde "WO" schon nach wenigen Stunden daheim auch immer wieder von sich aus initiieren, nachahmen und ihre Freude daran haben!

Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

Autorin: Sandra Fasching, Zwergensprache und Dunstan Babysprache Kursleitung in Niederösterreich, Kindergartenpädagogin, Spielgruppenleiterin, Schlafberaterin

Lieder, Spiele und Kniereiter mit Kindergebärden zur Osterzeit

Als ich dieser Tage die Osterdeko aus dem Keller geholt habe, fiel mir das Lieblings-Osterbuch meines Sohnes in die Hände, das wir vor gut 10 Jahren zu dieser Jahreszeit nicht oft genug ansehen konnten. Darin gibt es eine Osterei-Bemal-Maschine und Maschinen haben von Anfang an eine fast magische Faszination auf ihn ausgeübt.

Als ich ein wenig wehmütig im Buch blätterte, erinnerte ich mich an verschiedene Ostergedichte und -lieder, die meine Kinder so gern gespielt hatten. Es sind unsere zumeist abgewandelten Versionen von überlieferten Kinderreimen, die ich hier zusammengeschrieben habe, damit sie vielen weiteren Familien hoffentlich genauso viel Spaß machen!

 

Osterhase, komm ganz schnell,

putz dein Näschen und dein Fell.

Osterhühnchen komm dazu

putz den Schnabel nun auch du.

Denn wisst ihr, was wir gerade feiern?

Ostern - das Fest mit den vielen bunten Eiern!

(passende Zeichen: Hase, Huhn, Ei)

 

 

Geht ein kleiner Osterhas durch Blumen, Halme, hohes Gras.

Geht einen steilen Berg hinauf.

Klingelt.

Doch keiner macht die Türe auf.

Da stampf der Hase Nummer zwei

den Berg hinauf und schnauft dabei.

Klopft und ruft: „Hallo ihr Lieben! Wohin soll ich denn die Eier legen?“ Keiner öffnet.

Einerlei!

Es eilt herbei der Hase mit der Nummer Drei.

Er rüttelt an der Tür, die Hasen warten.

Vergebens.

Dann laufen sie alle schnell in den Garten.

Variante als Kniereiter: Hoppel, hoppel, hoppel, hoppel und wuiii – im Gras ausgerutscht!

(passende Zeichen: Hase, Blumen, Türe, Ei, öffnen, warten)

 

 

Und ein Osterlied mit der Melodie zur Sonnenkäferfamilie:

 

Zuerst kommt der Osterhasen-Papa

dann kommt die Osterhasen-Mama

und hinterdrein ganz klitzeklein die Osterhasen-Kinderlein (2x)

Sie haben braune Röckchen an

und weiße Stummelschwänze dran

Sie machen ihren Ostergang da draußen auf dem Feld entlang (2x)

Sie schauen nach dem Wetter aus

da wird gewiss ein Gewitter draus

erst schaut Papa, dann schaut Mama und dann die Hasen-Kinderschar (2x)

Nun woll‘n sie auf die Wiese gehen,

und sich die schönen Blumen ansehen

sie tanzen alle ringelreih zuerst allein und dann zu zweit (2x)

Nun muss das Spiel zu Ende sein,

denn müde sind die Kinderlein

sie hören jetzt zu tanzen auf und hoppeln alle schnell nach Haus (2x)

Jetzt wollen sie die Eier bemalen

mit bunten Bildern und Mustern dran

Mit Farbe schmieren sie sich voll, doch die Eier werden toll! (2x)

(Zeichen: Hase, Papa, Mama, klein, Kinder, Blumen, Ende, müde, tanzen, schnell, Haus)

 

Hier noch der Buchtipp aus dem Oetinger Verlag mit der berühmten Osterei-Bemal-Maschine, wenn Ihr auch so einen kleinen Technikfan daheim haben solltet:

Buchtipp "Die große Ostermalerei"

 

In Vorfreude auf die Karwoche und das Osterfest wünsche ich allen Nach-Spielern viel Spaß damit!

 

Autorin: Simone Kostka, Zwergensprache Kursleiterin in Wien & Länderleitung für Österreich, Mamalogin, Lerncoach für Legasthenie, Dyskalkulie, Aufmerksamkeitsdefizite, Dipl. Lerndidaktikerin, Brain-Gym Kinesiologin, Buch- und Blogautorin

Nie zu alt für Babyzeichen

Zur Zwergensprache-Fortbildung in einer Kindertagesstätte war eine pädagogische Fachkraft dabei, die dieses Jahr bereits in Rente gehen wird. Voller Begeisterung lernte sie die Gebärden, brachte zahlreiche Ideen ein, bei welchen Gelegenheiten und wie man die Gebärden mit den Kindern nutzen könne und bereicherte die ganze Gruppe mit ihrem Engagement vor allem beim Zeigen der Gebärden für Tiere.

Und am Ende der Fortbildung sagte sie zu mir, dass sie unglaublich traurig sei, erst jetzt von den Zeichen erfahren zu haben, denn sie hätte dies schon so gern viel früher ausprobiert und eingesetzt im Kita-Alltag.

 

Autorin: Katharina Morgenstern, Zwergensprache Kursleitung in Stolpen und Raum Dresden , Dipl. Heilpädagogin, Regionalleiterin für Sachsen, Berlin und Brandenburg, Seminarleiterin für Pädagogische Fachseminare

Ostereierspiel

Ich habe vor ein paar Wochen wieder die Ostereier ausgepackt. Schon meine Kinderkrippenkinder liebten es mit den Eiern im Freispiel zu spielen. Die Eier wurden versteckt, transportiert, gesammelt und gesucht.

Eine Spielidee, bei der die Zeichen der Farben spannend war, ist dieses Muffinblech.

Ich habe in jede Vertiefung einen Farbkreis geklebt und die Kinder können die Eier der passenden Farbe zuordnen.

(Kleiner Tipp - die Kreise einfolieren)

Bei älteren Kindern kann man das Spiel auch mit einem Würfel erweitern.

Viel Spaß beim Spielen!

Zeichen:

Ei - rot - blau - orange - gelb - grün - gelb (alle Farben die ihr dem Spiel hinzufügt)

Autorin: Claudia Ronegg, Zwergensprache in Deutschlandsberg und Leibnitz,Kindergartenpädagogin, Elementarpädagogin,Piklerpädagogin i.A.

Pick, pick, pick – die Hühnerschar

Eine Mama aus meinem Zwergensprache-Kurs schrieb mir begeistert, dass bei ihrem Kind nun der „Knoten“ für die Zeichen mehr und mehr platzt.

Die Eltern waren gemeinsam mit ihrem Kind zu Besuch bei Verwandten auf dem Land. Dort zogen vor allem die Hühner in den Bann und die Eltern zeigten daher oft die Gebärde für „Hühner“.

Wieder zu Hause kam die Oma zu Besuch und schaute mit ihrem Enkel ein Buch an und da waren die Hühner – mit Begeisterung zeigte nun das Enkelkind der Oma das Babyzeichen „Huhn“ - immer und immer wieder.

 

Autorin: Marie-Theres Opitz, Zwergensprache Kursleitung in Leipzig und Gera, Rehabilitationspsychologin

Sprachen eröffnen Wege zu anderen Welten, Kulturen und Menschen

In einer Welt, die sich ständig weiterentwickelt und nach Inklusion strebt, spielen Sprachen eine zentrale Rolle. Insbesondere die Gebärdensprache und gebärdenbegleitete Kommunikation als eine wichtige Kommunikationsform für gehörlose und hörbeeinträchtigte Menschen, rückt zunehmend in den Fokus, was wir sehr begrüßen und unterstützen. 

In den Seminaren und Kursen der Zwergensprache werden einzelne Begriffe aus der Gebärdensprache für größtenteils hörende Kinder und ihre Eltern vermittelt. In der Zeit, bis die Kinder sprechen, eröffnen ihnen diese Gesten und einzelne Handzeichen für Substantive, Verben und Adjektive eine aktive und altersentsprechende Kommunikationsmöglichkeit in ganz vielen Alltagssituationen. 

Dabei nutzen die Bezugspersonen die Gebärden parallel zur Lautsprache und spezifisch für wichtige Schlüsselworte im Satz, um diese visuell hervorzuheben und durch die Bildhaftigkeit der Bewegung leichter für Kinder verständlich zu machen.

Könnte man es nun als Anmaßung betrachten, sich die Gebärdensprache für solche Zwecke „anzueignen“? Das werden wir manchmal gefragt. Wir vermitteln jedoch keine vollständige Sprache, sondern eine Möglichkeit durch einfache, bildhafte Gesten das Gesprochene zu visualisieren.

„Das wäre nicht beabsichtigt und sogar das Gegenteil ist der Fall“, betont auch die Gründerin der Zwergensprache Vivian König. Wir wünschen uns, Brücken zu bauen, um jedem Kind nach seinen individuellen Stärken eine aktive Teilhabe an der Kommunikation zu ermöglichen und gleichzeitig mehr Wissen und Zugang zur Gebärdensprache in die Welt zu tragen. Die positiven Erlebnisse, die Eltern mit ihren Kindern über die ersten Gebärden haben, wecken auch ihre Neugier auf die Kultur und Besonderheiten dieser Sprachform und auf die Gehörlosengemeinschaft.  

Zeichen, Gesten oder Gebärden als nonverbale Merkmale sind ein Teil jeder Sprache, denn Zeichen sind unser aller Wurzeln.

Sprachen sind zudem für alle da – egal ob Englisch, Spanisch oder eben Gebärdensprache. Nur durch gegenseitige Verständigung wächst auch das Verständnis füreinander und das wertschätzende Miteinander. Hier haben wir in unseren Ländern jedoch noch deutlichen Nachholbedarf – in den Köpfen als auch im Tun!

Das Konzept der Babygebärden existiert im englischen Sprachraum bereits seit Ende der 80er Jahre. Mittlerweile ist es dort sowohl im pädagogischen als auch klinischen Bereich als normal anzusehen.

Bei uns wurde die Zwergensprache als Kursnetzwerk für Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen vor ca. 20 Jahren etabliert und von Anfang an bewusst in Kooperation u.a. mit dem Gebärdenfachverlag von Karin Kestner publiziert, die für ihre wertvolle und unermüdliche Arbeit zur Anerkennung der Gebärdensprache und der Rechte gehörloser Menschen mit dem Bundesverdienstkreuz für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. 

Die einzelnen mit den Babys und Kleinkindern im vorsprachlichen Alter verwendeten Handgesten stammen grösstenteils aus der offiziellen Deutschen Gebärdensprache, kurz: DGS. In Österreich auch ÖGS oder in der Schweiz DSGS. Unsere Kurse besuchen fast ausschließlich hörende Familien mit hörenden Kindern in den ersten zwei Lebensjahren. Daher nutzen wir vor allem Einzelgebärden zur Visualisierung von Worten und für das Lernen auf vielen Sinneskanälen.

Wir gebärden mit den Kleinsten jedoch in der Regel keine kompletten Sätze, wie gehörlose Eltern es mit ihren Kindern selbstverständlich tun, sondern vermitteln mit Bezug auf die Unterstützung der Kommunikationsmöglichkeiten entsprechend babyrelevante Gebärden – diese jedoch ohne Gebärdensprachgrammatik, sondern im Kontext der Grammatik der gesprochenen Familiensprache(n).

Kritik und Sorgen entsteht oft aus Unwissenheit. So bekommen Babygebärdenanbieter manchmal vorgeworfen, die Gebärdensprache zu nutzen, um einseitig Profit daraus zu schlagen. Profitieren können nach unseren Erfahrungen davon alle, die sich darauf einlassen – in erster Linie die Kinder, die sich dadurch besser verstanden fühlen und mit Freude aktiv in die Kommunikation hineinwachsen. Dann alle Erwachsenen, die etwas Neues lernen und über den kulturellen Tellerrand schauen.

Die Verbreitung des Konzeptes bieten vielerlei Chancen ins Gespräch zu kommen, Aufklärung zu betreiben und eine Sensibilisierung in Bezug auf Gebärdensprache voranzubringen. Manche unserer Kolleg:Innen im Team arbeiten als Dolmetscher:Innen oder geben erste DGS Kurse mittlerweile sogar als Wahlfach an Schulen. Andere haben hörgeschädigte Kinder oder Verwandte.  Manchen von uns, die im sozialen, klinischen oder pädagogischen Bereich arbeiten, helfen die Gebärden, sich mit Kindern aus anderen Sprachwelten besser zu verständigen und diese mit ihren Bedürfnissen achtsamer begleiten zu können.

Die Verwendung von Gebärden wie in der Zwergensprache schlägt eine Brücke zur Gehörlosen-Community und die generelle Sichtbarkeit der Gebärdensprache in der Gesellschaft wird somit deutlich erhöht. Die offene und respektvolle Auseinandersetzung und ein wertschätzender Zugang zum Thema sind notwendig, um historische Vorurteile abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu schaffen und nach diesen Werten das Miteinander zu leben. 

Die Gebärdensprache hat das große Potential, Inklusion insbesondere in Kitas und Schulen zu fördern und Barrieren abzubauen. Sprachen eröffnen Wege zu anderen Welten, Kulturen und Menschen - sie sind Brückenbauer.

Wir freuen uns im Zwergensprache-Netzwerk darüber, in vielen kleinen Schritten an vielen verschiedenen Orten in D, AT und CH auf diesem Weg immer wieder etwas beitragen zu dürfen. 

Besonders schön ist es, wenn hörende Eltern mit hörbeeinträchtigten Kindern über unsere spielerischen Zwergensprache Eltern-Kind-Gruppen mit einem ersten „Light-Einstieg“ in diese Gebärdenwelt hineinschnuppern können, um diesen Weg für ihr Kind dann über Jahre zu vertiefen – am besten mit einem Hausgebärdenlehrer aus der Gehörslosengemeinschaft. Genauso berührend, wenn Kinder mit Down-Syndrom oder Entwicklungsverzögerung dank der Gebärden in den Selbstausdruck finden und sich gesehen und verstanden fühlen.

Mittlerweile vertiefen auch in Zwergensprache geschulte Kitas ihren Gebärdenwortschatz und Kenntnisse über die Grammatik über weitere DGS-Kurse in ihrer Region, so dass es sogar schon Einrichtungen gibt, in die gehörlose Familien bewusst ihre Kinder geben, weil sie sich dort besonders willkommen und respektiert fühlen. Möge dies in Zukunft überall für sie der Fall sein!

Es ist für uns berührend und erfüllend zu sehen, dass unsere Schulungen dazu den Anstoß geben und sich langfristig etwas verändern kann. Nach 20 Jahren Pionierarbeit merken wir nun einen deutlichen Wandel in der Offenheit der Gesellschaft für dieses Thema.

Sowohl im Kollegium der Kursleitungen als auch unter den Familien, die wir in den Kursen begleiten und bei den geschulten Fachpersonen ist das Interesse merklich groß, nicht nur Gebärden zu lernen und im Alltag zu integrieren, sondern auch mehr zu dieser faszinierenden Sprache und zum Leben von hörbeeinträchtigten und gehörlosen Menschen zu erfahren.

Und hier setzen wir in jedem Kurs durch unsere eigene Haltung an: einen freudvollen Zugang zu vermitteln, sich mit Gebärden auseinanderzusetzen und einen vorurteilsfreien Einblick in die Welt der Gehörlosigkeit und die Kultur erleben zu dürfen.

 

Autorinnen:

Katharina Schütze, Ergotherapeutin B.Sc., Kursleiterin für Zwergensprache, Dunstan Babysprache und Babymassage in Osnabrück, Regionalleiterin für Niedersachsen und Norddeutschland

Vivian König, Gründerin und Geschäftsführerin der Zwergensprache GmbH, Ausbilderin für Babyzeichensprache und Dunstan Babysprache, Autorin, Leipzig

Patricia Geiger, Gebärdensprachdolmetscherin, Kommunikationsassistentin, Zwergensprache und Dunstan Babysprache Kursleiterin in der Region Basel,Länderleitung für die Schweiz

Verblüffendes erleben mit Babyzeichen

Jonathan war 13 Monate alt, lag auf dem Wickeltisch und zeigte das Babyzeichen für „baden“. Ich sagte ihm, dass er jetzt gleich baden dürfe, doch Jonathan schüttelte den Kopf. Dann zeigte er jedoch erneut das Zeichen „baden“ und noch dazu die Gebärden „Musik“ und „noch mehr“. Ich fragte erstaunt: „Möchtest du das Badelied noch einmal hören?“ Welch ein Strahlen, als ich es ihm vorsang!!! - Das Lied hatte er mit gehört, als wir es im Tonstudio aufnahmen :-).

Autorin: Katharina Morgenstern, Zwergensprache in Stolpen und Löbau

Warum es sich lohnt, Babyzeichen überall zu machen

Viele Eltern machen Babyzeichen hauptsächlich zuhause. Vielleicht weil sie sich komisch vorkommen, draußen mit den Händen «rumzufuchteln». Abgesehen davon, dass ich bisher immer nur im positiven darauf angesprochen wurde (es haben sich sogar schon Freundschaften deswegen ergeben), hat das Zeichen zeigen unterwegs gleich mehrere Vorteile:

- Zuhause kennt sich dein Kind schon aus, da ist es nicht ganz so spannend. Aber draußen, da ist die große weite Welt. Zeigst du hier Babygebärden, ist dein Kind mit viel mehr Aufmerksamkeit, Freude und Wissbegierde dabei und greift so die Zeichen auch viel eher auf.

- Du wirst entschleunigt: statt an das noch zu kochende Abendessen oder die Arbeit zu denken, bist du im Hier und Jetzt. Du betrachtest die Welt aus den Augen deines Kindes, nimmst wahr was um dich ist, spürst, riechst, fühlst, siehst viel intensiver > Babyzeichen führen zu Achtsamkeit.

- Zeigst du deinem Kind, was du siehst, wird dein Kind auch sehr bald anfangen, aktiv mit dir zu kommunizieren und dir mitzuteilen, was es sieht und fasziniert.

- Draußen gibt es einfach so viel mehr Möglichkeiten, verschiedenste Handzeichen in unterschiedlichsten Situationen zu zeigen. Ich habe mich über eine Strecke von 120 Metern darauf geachtet, welche Zeichen der Zwergensprache ich mache. Schaut, was dabei rausgekommen ist:

*120 Meter in der Winterthurer Altstadt*

Von der Marktgasse bis zur Ludothek sind es gerade mal 120 Meter. Und doch gibt es auf dieser Strecke sooo viel zu entdecken, bestaunen und mit Babyzeichen zu benennen.

In der Marktgasse wurde gerade die Weihnachtsbeleuchtung (LICHT) aufgehängt. In der Mitte hing jeweils ein großer STERN.

Abbiegen Richtung Spielzeuggeschäft: Im Schaufenster eines Geschäfts sitzt ein TEDDY.

Es REGNET, mein Sohn läuft in der Mitte der Straße, wo es eine Vertiefung hat, da sammelt sich das WASSER Sehr spannend, da drin herum zu HÜPFEN.

Vor dem Spielzeugladen hängen und stehen verschiedene Spielsachen zum SPIELEN. Im Schaufenster sehen wir AUTOS und einen ZUG.

Auf dem Platz hat es BÄUME. Und da landen direkt zwei Tauben (VOGEL) vor unseren Füssen. Eine pickt herum, sie hat wohl HUNGER, ist am ESSEN suchen.

Und wieder WASSER: Ich streiche über den nassen Tisch, der draußen vor dem einem Bistro steht. WASSER rinnt über die Kante. Mein Sohn schaut fasziniert zu, zeigt NOCHMAL. Also nochmal...

Wir kommen bei der Ludothek an. Ein BAGGER im Schaufenster, mein Sohn macht keinen Schritt weiter. Oje, das kann dauern :-D

Autorin: Robyn Giulia Knab, Zwergensprache in Winterthur und Zürich, Kommunikationsfachfrau

Wie Babyzeichen auch den Alltag von wenige Monate alten Babys bereichern

«Wie lange dauert es wohl, bis mein Baby das erste Zeichen macht?»
Auch ich war zu Beginn ungeduldig und fragte mich dies öfters, als ich mit meinem erst drei Monate alten Jungen mit der Zwergensprache begann – wissend, dass es bei einem so jungen Baby noch einige Monate dauern würde. Dass die Babyzeichen unseren Alltag enorm bereichern würden, und zwar schon lange bevor mein Sohn sein erstes Zeichen zeigen konnte, damit hätte ich nicht gerechnet.

Doch zuerst einen kleinen Ausflug in die Theorie: Sprache ist für unsere Babys erst mal noch etwas Abstraktes. Kleine Kinder müssen die Bedeutung der einzelnen Worte kennen lernen, sie verstehen uns nicht automatisch von Anfang an. Mittels Babyzeichen begleiten wir die Schlüsselworte visuell. Durch die Kombination aus visuellem Reiz und Sprachreiz werden sowohl die rechte als auch die linke Hirnhälfte stimuliert. Außerdem sprechen wir die Worte, welche wir durch Babyzeichen begleiten, automatisch langsamer und deutlicher aus. Dies alles hilft den Kleinen enorm, die Bedeutung der Worte schneller zu verstehen.

So reagierte mein Sohn bereits im Alter von drei Monaten eindeutig mit einem Lächeln oder freudig rudernden Arme, wenn ich ihn fragte, ob er noch MILCH wolle. Hatte er keinen Hunger, so quittierte er mein Milchzeichen mit Teilnahmslosigkeit oder indem er sich etwas anderem zuwandte.

Das morgendliche Waschen des Gesichts war ihm ein Grauen. Laut protestierend warf den Kopf hin und her, sobald ihm der Waschlappen zu nahekam. Also fing ich an, ihm das Waschen nicht nur verbal anzukündigen, sondern auch das Babyzeichen dazu zu zeigen. Bereits am vierten Morgen hatte er genau verstanden, was jetzt gleich passieren würde. Er konnte sich vorbereiten und wurde nicht vom nassen Waschlappen überrascht. Ich staunte nicht schlecht, als er nach dem Babyzeichen GESICHT WASCHEN die Augen schloss, den Mund spitze und das Köpfchen ganz ruhig hielt. Ich konnte ihm rasch das Gesicht waschen und er erduldete es ohne Gejammer oder Gezappel.

Es gibt viele ähnliche Beispiele wie oben beschriebenes. Das Mütze anziehen funktioniert seit Ankündigung mittels Zeichen ebenso ohne Protest, wie das Windel wechseln (meistens zumindest). Auch wenn mein Kleiner am Boden spielt und das Essen bereit ist, so strahlt er übers ganze Gesicht, wenn ich ESSEN zeige, und ihn erst dann hochnehme. Er weiß, dass jetzt etwas Tolles passiert und wird nicht einfach aus seinem Tun herausgerissen.
Ihr seht, worauf ich hinaus möchte. Die Zwergensprache bereichert unseren Alltag – und zwar bereits lange bevor unsere Kleine die Zeichen selbst machen können.

Autorin: Robyn Knab, Zwergensprache in Winterthur und Zürich, Kommunikationsfachfrau, Dunstan Babysprache Kursleiterin