• Titelbild Zwergensprache Magazin 14

Warum ein Teddybär der beste Freund der Eltern ist

 

von Sonja Preston 

Wie toll wäre es für alle Kinder und Eltern, wenn Babys und Kleinkinder sanft  dazu ermutigt würden, einen Lieblingsteddy oder eine Lieblingspuppe zu  haben. Sowohl Jungen wie auch Mädchen müssen Pflegefertigkeiten erlernen  und erkennen wie schön es ist, einen „Freund“ zu haben, der für sie da ist. 

Meine drei Kinder hatten jeder einen solchen Freund, den sie Susan, Alexandra  und Denis nannten. Diese Freunde begleiteten meine Kinder überall hin … im Auto,  ins Bett, zu Oma und als Sicherheit, wenn sie beim Babysitter gelassen wurden.  Kinder suchen sich nicht immer selbst einen solchen Freund aus – du kannst das  von einem frühen Alter an fördern, indem du den Teddy oder die Puppe ins Spiel  bringst und über sie sprichst, sie mit euch isst, mit im Kinderbettchen schläft, sich  zusammen mit dem Kind die Zähne putzt usw. 

Diese Lieblingsspielsachen haben fünf wichtige Vorteile: 

Erstens spenden sie dem Kind Trost und Sicherheit. Der Teddy kann gekuschelt  werden, wenn das Kind Angst vor Gewitter hat oder wenn es dich vermisst, weil es  beim Babysitter bleiben muss. Diese Spielsachen sind auch gut zum Kuscheln,  wenn Kinder hingefallen sind und sich das Knie aufgeschlagen haben. Sie werden zum Begleiter für dein Kind – zum Gesprächspartner, zum Begleiter beim Picknick  oder sogar zum Verbündeten, wenn du mal mit ihnen geschimpft hast. 

Drittens können sie dazu genutzt werden, Routinen zu entwickeln, z.B. „Es ist  jetzt Zeit für dich und den Teddy, fertig zu werden“. Wenn das Kind nicht kooperiert,  kannst du so tun, als ob der Teddy seinen Schlafanzug schneller anzieht, oder dass  das Püppchen für die Gute-Nacht-Geschichte schon fertig ist. Und: „Zeige deinem  Teddy, wie du dir nach der Toilettenbenutzung die Hände wäschst“. 

Viertens sind Teddys und Puppen sehr gut in Rollenspielen zu verwenden. Wenn  mir Eltern erzählen, dass ihr Kind ein Problem hat – Angst vor Hunden oder dem  Haarewaschen oder Streit mit einem anderen Kindergartenkind – so schlage ich oft  vor, den Teddy oder die Puppe im Rollenspiel zu verwenden. Kinder sind sehr gut  darin, mit Lösungen aufzuwarten, wenn sie glauben, es ist der Teddy, der das  Problem hat und nicht sie selbst. Mama oder Papa geben vor, dass Teddy ihnen  was erzählt hat, was sie dem Kind dann weitererzählen…. 

„Teddy sagt, dass er es nicht mag, wenn ihm die Haare gewaschen werden. Ich  habe ihm gesagt, dass er saubere Haare braucht; er aber sagt, dass er Angst hat.  Was meinst du, wie können wir ihm helfen?“ 

Die Kinder kommen gewöhnlich mit einer kreativen Idee, die du ihnen später in  ihrem Fall auch vorschlagen kannst. Letztendlich und wichtig ist an diesen wirklich  herausfordernden Tagen für Eltern, wenn du müde und unleidliche Kinder hast, die  nur unter Tränen zu Bett gehen, dass du dir den Teddy schnappst, es dir im  weichen Sessel gemütlich machst und dem Teddy von deinem anstrengenden  Tag erzählst … du wirst überrascht sein, um wieviel besser du dich fühlst! 

Ein Teddybär oder eine Puppe ist wirklich der beste Freund für dein Kind UND für  dich! Also kuschle mit deinem Teddy und habe eine schöne Elternzeit!

Autorin: Sonja Preston ist Senior Elternberaterin im Eltern-Café und  Geschäftsführerin der Dunstan Babysprache, Australien.
Übersetzung und Abdruck  erfolgte mit freundlicher Genehmigung. 

  


  Ausgabe 14/2018
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