von Sonja Preston

Wie toll wäre es für alle Kinder und Eltern, wenn Babys und Kleinkinder sanft dazu ermutigt würden, einen Lieblingsteddy oder eine Lieblingspuppe zu haben. Sowohl Jungen wie auch Mädchen müssen Pflegefertigkeiten erlernen und erkennen wie schön es ist, einen „Freund“ zu haben, der für sie da ist.
Meine drei Kinder hatten jeder einen solchen Freund, den sie Susan, Alexandra und Denis nannten. Diese Freunde begleiteten meine Kinder überall hin … im Auto, ins Bett, zu Oma und als Sicherheit, wenn sie beim Babysitter gelassen wurden. Kinder suchen sich nicht immer selbst einen solchen Freund aus – du kannst das von einem frühen Alter an fördern, indem du den Teddy oder die Puppe ins Spiel bringst und über sie sprichst, sie mit euch isst, mit im Kinderbettchen schläft, sich zusammen mit dem Kind die Zähne putzt usw.
Diese Lieblingsspielsachen haben fünf wichtige Vorteile:
Erstens spenden sie dem Kind Trost und Sicherheit. Der Teddy kann gekuschelt werden, wenn das Kind Angst vor Gewitter hat oder wenn es dich vermisst, weil es beim Babysitter bleiben muss. Diese Spielsachen sind auch gut zum Kuscheln, wenn Kinder hingefallen sind und sich das Knie aufgeschlagen haben. Sie werden zum Begleiter für dein Kind – zum Gesprächspartner, zum Begleiter beim Picknick oder sogar zum Verbündeten, wenn du mal mit ihnen geschimpft hast.
Drittens können sie dazu genutzt werden, Routinen zu entwickeln, z.B. „Es ist jetzt Zeit für dich und den Teddy, fertig zu werden“. Wenn das Kind nicht kooperiert, kannst du so tun, als ob der Teddy seinen Schlafanzug schneller anzieht, oder dass das Püppchen für die Gute-Nacht-Geschichte schon fertig ist. Und: „Zeige deinem Teddy, wie du dir nach der Toilettenbenutzung die Hände wäschst“.
Viertens sind Teddys und Puppen sehr gut in Rollenspielen zu verwenden. Wenn mir Eltern erzählen, dass ihr Kind ein Problem hat – Angst vor Hunden oder dem Haarewaschen oder Streit mit einem anderen Kindergartenkind – so schlage ich oft vor, den Teddy oder die Puppe im Rollenspiel zu verwenden. Kinder sind sehr gut darin, mit Lösungen aufzuwarten, wenn sie glauben, es ist der Teddy, der das Problem hat und nicht sie selbst. Mama oder Papa geben vor, dass Teddy ihnen was erzählt hat, was sie dem Kind dann weitererzählen….
„Teddy sagt, dass er es nicht mag, wenn ihm die Haare gewaschen werden. Ich habe ihm gesagt, dass er saubere Haare braucht; er aber sagt, dass er Angst hat. Was meinst du, wie können wir ihm helfen?“
Die Kinder kommen gewöhnlich mit einer kreativen Idee, die du ihnen später in ihrem Fall auch vorschlagen kannst. Letztendlich und wichtig ist an diesen wirklich herausfordernden Tagen für Eltern, wenn du müde und unleidliche Kinder hast, die nur unter Tränen zu Bett gehen, dass du dir den Teddy schnappst, es dir im weichen Sessel gemütlich machst und dem Teddy von deinem anstrengenden Tag erzählst … du wirst überrascht sein, um wieviel besser du dich fühlst!
Ein Teddybär oder eine Puppe ist wirklich der beste Freund für dein Kind UND für dich! Also kuschle mit deinem Teddy und habe eine schöne Elternzeit!
Autorin: Sonja Preston ist Senior Elternberaterin im Eltern-Café und Geschäftsführerin der Dunstan Babysprache, Australien.
Übersetzung und Abdruck erfolgte mit freundlicher Genehmigung.
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