Wir verwenden die Gebärden aus dem Zwergensprache Eltern-Kind-Kurs immer wieder im Alltag auch mit unseren älteren Kindern. Grad neulich musste unsere Tochter (2. Klasse Grundschule) ein Gedicht lernen und wir haben dazu alle Worte, die wir als Gebärden kennen, auch gebärdet. So konnte sie sich die Strophen viel besser merken. Wir verwenden auch oft „Haus“ wenn wir draußen sind und ich die Kinder auf dem Spielplatz einsammeln muss. Auf Distanz funktioniert das wunderbar und ich werde verstanden, ohne laut rufen zu müssen. Und wenn die Kinder ein Wort in einer Fremdsprache lernen möchten, verwenden wir auch da ganz oft die Gebärden zur Unterstützung. Zwergensprache, ein Schatz fürs Leben!
Autorin: Stephanie Jost, Zwergensprache und Dunstan Babysprache Kursleitung im Aargau, Schweiz. Logopädin in Ausbildung
Bei uns zuhause wird die Zwergensprache mittlerweile nur noch selten verwendet, um miteinander zu kommunizieren. Mein Sohn ist jetzt 2.5 Jahre und redet wie ein Wasserfall. Manchmal benutzt er die Zeichen, die ganz tief in ihm verankert sind, auch jetzt noch, aber in der Regel spricht er nur noch, wenn er sich mitteilen möchte.
Meine große Tochter, die mit dem Kleinen und mir damals im Zwergensprache Eltern-Kind-Kurs die Zeichen gelernt hat, nutzt die Zeichen total gerne, um z.B. bei einem Ausflug etwas zu kommunizieren, wenn sie weiter weg von uns steht und dann aufgrund Vorpubertät keine Lust hat, kurz zu uns zu laufen.
Als mein kleiner Sohn 15 Monate alt war, hat er alle Zeichen rauf und runter benutzt und wir haben es als Familie alle sehr genossen, dass unser Alltag so leicht wurde und es so gut wie keinen Frust gab.
Aber mittlerweile haben wir uns auch alle ganz gut mit der aktuellen Kommunikationsform angefreundet. Nachdem ich so begeistert war von der Zwergensprache, hatte ich dann nach dem besuchten Eltern-Kind-Kurs selbst die Ausbildung zur Kursleitung gemacht, und mittlerweile hilft mein kleiner Sohn dann oft mit, wenn ich die Stunden vorbereite.
Neulich saßen wir am Esstisch, als er plötzlich aus dem nichts raus anfing mich abzufragen. Ich hatte es erst gar nicht richtig überrissen und dachte er möchte einfach nach einem Zeichen fragen. Aber als dann nach der Frage für die „Zebra-Gebärde“ und das Abnicken, dass ich das Zeichen richtig vorgemacht hatte, die nächsten folgten, wurde es mir erst klar.
Ich musste bestimmt 15 Zeichen zeigen und wie ein Lehrer kontrollierte er dann mit kindlicher Freude, ob es auch stimmte und machte mir das Zeichen dann manchmal vor, wenn ich ihm nicht schnell genug war. Es war wirklich süß. Somit haben wir die Zeichen jetzt doch auch wieder mehr in den Alltag zurück integriert, weil er dieses Spiel total toll findet, und wir oft am Esstisch alle zusammensitzen und er voller Begeisterung die Zeichen abfragen darf und wir anderen dann die Gebärden zeigen.
Autorin: Valerie Schmittenbecher-Schran, Zwergensprache Kursleitung in der Region Starnberg, Bayern
Immer wieder schiebe ich meine Vergesslichkeit auf meine ewig anhaltende Stilldemenz. Aber so cool! Ich habe nun einen Trick, wie ich meine 10 Jährige Tochter beim Memory Spiel wieder überlegen sein kann. Endlich gewinne ich auch mal wieder.
Und wie geht das jetzt?! Natürlich mit Babyzeichensprache!
Wenn du beim Memory Spiel die Karten aufdeckst, SIEHST du dir den Gegenstand darauf genau an, SAGST laut was für einen Gegenstand du vor dir hast und ZEIGST das Zeichen dazu. Somit hast du mehrere Kanäle in deinem Gehirn aktiviert, also mehrere Türchen aufgemacht und die Erinnerung jeweils dort abgelegt und gespeichert. Es sind die Türchen, die auditive, visuelle und motorische Reize hineinlassen. Und genau diese Türchen helfen dir nachher, dich besser zu erinnern. Denn du hast jetzt 3 Türchen zum Aufmachen, hinter denen du nach der Lösung schauen kannst und nicht nur eine Tür!
Und so kannst du dir auch viele andere Dinge besser merken.
Meine Tochter kam natürlich dahinter und verbietet mir Zeichen während des Memory Spiels zu nutzen. Sie hat also meine List enttarnt. Wenn sie nun in der Schule etwas auswendig lernen muss, verwendet sie gerne den gleichen Trick. Ich helfe ihr dabei und wir finden passende Zeichen, malen auch Bilder zum Text und sprechen oder singen den Text laut vor. Ich bin immer wieder fasziniert wie schnell „Gelerntes“ abzurufen ist und mit diesem einfachen Trick funktioniert!
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Autorin: Carolin Schiel, Zwergensprache Kursleitung Baden-Baden, Mama von drei Kindern, 10 & 3 Jahre und Säugling 3 Monate alt, alles Babyzeichenkinder, Regionalleiterin für Baden-Württemberg, Dunstan Babysprache Kursleitung, artgerecht Coach