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Ausgezeichnet mit dem Siegel "Unternehmen der Zukunft"

Kursleiterin

Babyzeichen über die Babyzeit hinaus

Mein Kind ist schon lange der Babyzeichenzeit entwachsen. Inzwischen ist er fünf Jahre und viele Fragen sprudeln aus ihm heraus. Doch noch immer begleiten uns die Babyzeichen im Alltag als Familie.

Sie begleiten uns bei Übergangssituationen und sind Symbole der Verbundenheit wie z.B. „Ich hab dich lieb“ (LIEB HABEN) beim Abschied.

Wir können über Distanzen miteinander kommunizieren und auf Bedürfnisse aufmerksam machen. Wie zum Beispiel im Schwimmkurs: „Mama, ich muss mal PIPI“ oder auf dem Spielplatz: „Sei vorsichtig/achtsam (ACHTUNG)“ oder „Wir gehen nach HAUSE“.

Neulich hatte mein Kind eine ganz andere wundervolle Möglichkeit zum Einsetzen der Zeichen:

Wir unterhielten uns über verschiedene Feste und Feiern, da im Kindergarten nun für muslimische Kinder der Ramadan beginnt und mit dem Zuckerfest endet. Das fand mein Kind wahnsinnig aufregend und spannend. Er wollte unbedingt mehr wissen. Ich meinte, er könne doch bei dem Kind nachfragen, was das Zuckerfest genau ist.

Er sagte, dass das leider nicht geht, da das Kind kein Deutsch spricht und hatte direkt eine Idee. „Mama, wir haben doch die Gebärden. Vielleicht kann mir H. mit den Zeichen sagen, was man da macht.“

Was für eine wundervolle Idee, um in Verbindung und ins Gespräch zu kommen.

Die Themenstunde im Kindergarten ist schon fixiert…

 

Autorin: Johanna Berktold, BA, Sozialarbeiterin und Sexualpädagogin im Familienzentrum, Kursleiterin für Zwergensprache und Dunstan Babylanguage, EntdeckungsRaumbegleiterin nach Emmi Pikler, Vorarlberg

Babyzeichen-Schnuppervorträge in Erzieherausbildung

Die Zwergensprache hatte im Januar die Gelegenheit ein paar Schnuppervorträge an der Aliceschule in Gießen – Fachschule für Sozialwesen - zu gestalten. In der Erzieherausbildung haben die angehenden Erzieher:innen in den verschiedenen Bereichen ihrer pädagogischen Möglichkeiten schon das ein oder andere Mal die Gelegenheit gehabt, mit Gebärden in Berührung zu kommen. Die einen im Krippenalltag oder im Kindergarten mit Flüchtlingskindern und bilingualen Kindern, die anderen in Werkstätten oder an Förderschulen. Das hat bei den jungen Erzieher:innen die Neugier geweckt. Unterstützt von einer engagierten Lehrerin aus dem Fachbereich Sozialpädagogik, wurde eine Kollegin aus dem Hessen-Team der Zwergensprache gebeten, eine Einheit zu dem Thema der präverbalen Gebärden zu gestalten. Da wir uns im Zwergensprache immer freuen, wenn wir unser Wissen und unsere Freude an der Kommunikation mit den Kleinsten teilen können, wurde die Zwergensprache tatsächlich in Gießen vorgestellt und alle hatten großen Spaß daran, ihr eigenes Wissen mit den neuen Informationen zu bündeln und etliche Zeichen z.B. beim Lesen von Bilderbüchern auch gleich gemeinsam auszuprobieren.

 

Autorin: Marina May, Zwergensprache Kursleiterin in Marburg und Gießen, Tagespflegeperson, Gebietsleiterin für Hessen und Rheinland-Pfalz

Das Sachsen-Team auf Wanderschaft

In unseren Regionalgruppen unterstützen wir uns nicht nur gegenseitig mit Tipps und Ideen zur Kursgestaltung und mit geteiltem Fachwissen. Wir haben immer besondere Freude daran, mal nicht nur per Zoom, sondern live zusammen zu kommen und gemeinsame Augenblicke mit guten Gesprächen zu genießen.

So auch unser Sachsen-Team, das im Juni mit samt der Zwergensprache-Teddys rund um die Burg Rabenstein zum Wandern und Austausch verabredet war.

Mit fröhlichem Picknick und gemütlichem Ausklang im Café verging die Zeit wie im Fluge.

Besonders gefeiert wurde unsere Kollegin Linda Walther aus Chemnitz (Ergotherapeutin, AOK plus Partnerin), die bereits seit 15 Jahren als Kursleiterin die Zwergensprache in Eltern-Kind-Kursen und Fachseminaren mit ganz viel Liebe und Herzblut weitergibt. Kein Wunder also, wenn uns ihre Kursfamilien sogar im Wald über den Weg laufen… denn das sind mittlerweile ganz schön viele, die sie in all den Jahren begleiten durfte.

Autorin: Vivian König, Gründerin und Geschäftsführerin der Zwergensprache GmbH, Ausbilderin für Babygebärden und Dunstan Baby Language, Autorin, Leipzig

Die Spiel- und Sprachentwicklung deines Kindes

„Kinder spielen, weil sie sich entwickeln und Kinder entwickeln sich, weil sie spielen. Spielen ist die Königsdisziplin des Lernens“ – Margit Franz

Im Spiel entdecken Kinder die Welt. Sie lernen eine Vielzahl von sozialen, emotionalen und sprachlichen Fähigkeiten während des Freien Spiels.

Gerade für die Sprache ist das Spiel essentiell, denn hier bieten sich viele Gelegenheiten für die sprachliche Begleitung und den förderlichen Einsatz der Babyzeichen.

Das Spielverhalten entwickelt sich wie die Sprache, Schritt für Schritt. Die einzelnen Fertigkeiten im Spiel sind wichtige Grundlage für die Sprachentwicklung.

Das frei gewählte Spiel des Kindes drückt den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes aus. Die Abfolge spielerischer Verhaltensweisen ist stets gleich und universell.

In den ersten beiden Lebensjahren durchlaufen Kinder folgende elementare Spielhandlungen (nach Remo Largo und Emmi Pikler):

 

0-3 Monate:

Fähigkeiten/Interessen:

erste Orientierung, Entdeckung der Hände, Sozialspiel mit Bezugspersonen

Spielmaterial:

Kein Spielbogen oder Mobile notwendig, kein Spielzeug in die Hand geben – Interesse abwarten, Tuch, leichtes Püppchen

 

4-6 Monate:

Fähigkeiten/Interessen:

Gezieltes Betasten und Ergreifen, Bewegen, Drehen, Schütteln, orales Erkunden

Spielmaterial:

Weiche Stoffpüppchen, Becher, Holzringe, O-Ball, Tücher

 

7-9 Monate:

Fähigkeiten/Interessen:

Gegenstände zusammenführen, entdeckt innen und außen – ausräumen

Spielmaterial:

Körbe, Schüsseln, Schälchen (in versch. Materialien), Becker, Deckel, Siebe, Schneebesen, Kochlöffel, Bälle, Schüttelflaschen

 

10-12 Monate:

Fähigkeiten/Interessen:

Pinzettengriff, hinlegen, einfüllen, umfüllen, Objekte als Werkzeug, Bewegung und Raumerkundung

Spielmaterial:

Schüsseln, Körbe, Becher zum Sammeln und Stapeln, Holzringe, Klötze, Deckel zum Füllen, Dosen mit Deckel, Alltagsgegenstände (Bürsten, Küchenutensilien, …), niedrige Podeste, Tunnel, Kisten, schiefe Ebene

 

1-2 Jahre:

Fähigkeiten/Interessen:

Einfüllen, umfüllen, umschütten, verteilen, Bewegung, stapeln, zusammenstecken, sammeln, vergleichen, sortieren, transportieren, schieben, Reihen bilden, bauen, Symbolspiel

Spielmaterial erweitern mit:

Stapelbechern, Bausteinen, Taschen, Körben, großen Behältern, Wannen, Kisten, Puppenwagen, Fahrzeugen, Bilderbüchern, Ziehtieren, vieles vom gleichen Material

 

Die Kunst der sprachlichen Begleitung liegt in dem achtsamen Präsenz, ohne das Kind zu unterbrechen oder seine selbstinitiierten Handlungen zu bewerten oder zu korrigieren.

„Ich sehe, du hast den BALL.“

„WO ist das AUTO?“

„Das Tuch ist GRÜN“

Die passenden Babyzeichen erlernt Ihr im Zwergensprache-Kurs in Eurer Nähe oder online.

Wir wünschen Euch viel Freude beim gemeinsamen Staunen, Gebärden und Erkunden der Welt!

 

Autorin: Johanna Berktold, BA, Sozialarbeiterin und Sexualpädagogin im Familienzentrum, Kursleiterin für Zwergensprache und Dunstan Babylanguage, EntdeckungsRaumbegleiterin nach E.Pikler, Dornbirn, Regionalleiterin für Vorarlberg/Tirol

Drei Monate später: „Auto kaputt – reparieren!“ bleibt in Erinnerung

Vor ein paar Monaten stand unser Familienauto still – die Batterie war leer, nichts funktionierte mehr. Die Motorhaube war geöffnet, Papa hatte das Ladegerät angeschlossen, um die Batterie wieder aufzuladen.

Wir nutzten die Gelegenheit, um unserem damals 18 Monate alten Sohn die Situation zu erklären – in einfachen Worten und mit den passenden Zwergensprache-Zeichen: Auto, kaputt, reparieren.
Er nahm die Gebärden direkt auf und setzte sie voller Begeisterung ein.

Und was uns seitdem immer wieder zum Schmunzeln bringt: Dieses eine Erlebnis beschäftigt ihn bis heute. Auch drei Monate später kommt es regelmäßig „zur Sprache“ – mit seinen Händen.
Plötzlich zeigt er die Zeichenkombination Auto, kaputt, reparieren – ganz ohne aktuellen Anlass. Aber wir wissen sofort, was er meint.
Er denkt zurück. Er erzählt uns von diesem Tag. Ganz klar, ganz bewusst. Und wir verstehen ihn – ohne ein einziges gesprochenes Wort.

Ganz klar und verständlich. Für uns als Eltern ein magischer Moment: Wir können sein inneres Erleben mitverfolgen, weil er sich mit den Gebärden ausdrücken kann.

Zwergensprache schenkt nicht nur Worte für den Moment – sondern auch für Erinnerungen. Und damit eine Verbindung, die tief geht.

Traut euren Kindern zu, dass sie kommunizieren wollen – lange bevor sie sprechen können.
Mit Babyzeichen schafft ihr eine Brücke zwischen euch und eurem Kind. Ihr bekommt die einmalige Chance, zu verstehen, was in ihren kleinen Köpfen und Herzen vor sich geht.

Ein großer Tipp von mir an dich: Such dir unbedingt einen Zwergensprache-Kurs in deiner Nähe.
Dort bekommst du nicht nur die Zeichen an die Hand, sondern auch Austausch, neue Impulse und ganz viele „Aha-Momente“, die dich und dein Kind begleiten werden.

Viele Freude mit der Zwergensprache!

Deine Judith

 

Autorin: Judith Jachthuber-Pabst (Bj. 1985), Mama von vier eigenen und zwei Bonuskindern, zertifizierte Kursleiterin für Babymassage, lizenzierte Kursleiterin für Zwergensprache, Elterncoach (BBC), Gründerin von Bindungskraft in Bad Schönborn – ich begleite Familien mit Herz und Fachwissen, Baden-Württemberg

Hol Dir 20 praktische Zwergensprache Alltagshacks!

Im Rahmen unserer 20-Jahre-Jubiläums-Aktionen gibt es diesen Monat die Top 20 Babyzeichen Alltagshacks für Euch!

Lass Dich von unserer Zusammenstellung inspirieren, wie und wann Du Kindergebärden am besten in Eurem Tag unterbringen kannst, woran die Kleinsten viel Freude haben und dadurch ins Zeigen kommen.

Entdecke außerdem die Kraft der Rituale, überbrücke Wartezeiten sinnvoll und umschiffe mit Babyzeichen elegant die Alltagshürden oder holprige Übergänge.

20 Zwergensprache Alltagshacks 2024 Seite 1Diese praxisnahen 20 Top-Empfehlungen haben wir in unserem Zwergensprache KursleiterInnen-Netzwerk gesammelt. Sie sollen Euch ganz viel Gebärden-Anwendungsspaß bringen!

Damit Du mit Deinem Kind mit Freude, frischen Ideen und abwechslungsreichen Beschäftigungstipps ins fröhliche Zeichen zeigen starten kannst und dann auch im Baby- und Kleinkindalltag erfolgreich dranbleibst.

Wir wünschen Euch gemeinsam viele schöne Babyzeichen-Momente auf Eurem individuellen Weg!

Hol Dir hier Dein Handout im Download zu unseren erprobten Alltagshacks und schau, was davon Euren Gebärdenalltag ab sofort bereichern könnte:

 

Autorin: Vivian König, Gründerin und Geschäftsführerin der Zwergensprache GmbH, Ausbilderin für Babyzeichensprache und Dunstan Baby Language, Autorin, Leipzig

Mit Liedern den Alltag vereinfachen - Bekannte Lieder einfach umdichten

Geht es dir auch oft so wie mir? Die täglichen Routinen mit deinem Kind sind manchmal sehr nervenraubend und stressig. Beim Anziehen, wickeln, essen, … oder auch Auto fahren und baden sind nicht immer toll!

Ich habe da eine Idee wie du in solche Situationen mehr Ruhe reinbringen kannst. Versuche es mal mit Singen. Lieder kennen wir genug, zu vielen Melodien fehlt uns vielleicht der richtige Text. Aber das macht nichts, denn wir dichten das Lied einfach um. Zum einen, dass es zur jeweiligen Situation passt und zum anderen, dass wir noch Babyzeichen dazu zeigen können. Hier ein Beispiel zum Anziehen:

Die Melodie von Bruder Jakob kennst du bestimmt. Nutze diese und setze die Kleidungsstücke ein, die du gerade anziehst und mache auch das entsprechende Zeichen dazu.

 

Bruder Jakob                          Erst die Jacke

Bruder Jakob                          erst die Jacke

schläfst du noch                    dann die Schuh`

schläfst du noch                    dann die Schuh`

hörst du nicht die Glocke     Mütze nicht vergessen

hörst du nicht die Glocke     Mütze nicht vergessen

ding dang dong                     fertigbist du

ding dang dong                     fertig bist du

 

Die fett gedruckten Wörter kannst du mit dem Handzeichen untermalen, dann ist die Aufmerksamkeit von deinem Kind höher, weil es neben dem Hören auch noch was zum Sehen gibt.

Probiere es aus. Es klappt bestimmt nicht immer, dass dein Kind dadurch kooperiert, aber oft verschaffst du dir damit etwas mehr Ruhe in schwierigen Situationen.

Wenn du noch mehr Inspirationen brauchst, wie man Lieder mit Zeichen ausschmückt, dann schau in unserer Babyzeichen-Zwergensprache App oder auf youtube nach und gib "Zwergensprache Lieder" ein oder noch besser: komm einfach in einen Eltern-Kind-Kurs. Dort gibt es ganz viel Babymusik mit den passenden Babygebärden!

Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

Autorin: Simone Huber, Zwergensprache Kursleitung in Sasbachwalden, Mama von zwei Babyzeichenkindern, Baden-Württemberg